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»Heiligendamm reloaded« – Ein Haus zum öffentlichen Gebrauch
Heiligendamm an der Ostsee hat im Konflikt um privatisierten und öffentlichen Raum seine Identität als Seebad verloren.
Kniehohe Zäune zerschneiden die historische Inszenierung einer Stadt und begrenzen den urbanen Bewegungsraum auf einen linearen Korso entlang der Promenade. Der Ort ist gleichsam zur Kulisse geworden, in der sich die Akteure nicht mehr begegnen, sondern bloß Teil eines tableau vivant für ihr Gegenüber sind. Das neue Kurhaus an neuem Ort übernimmt die Rolle des öffentlichen Seebades, während aus dem historischen Seebad inzwischen eine private Herberge geworden ist. Als Solitär besetzt es die leere Fläche zwischen Landschafts- und Stadtraum und fungiert als Eingangsportal zum Strand und der Promenade. In der Perspektive von der Seebrücke, die das Image von Heiligendamm definiert, erscheint es als Teil einer Kette, als Gleiches unter Gleichen. Die Einrichtungen Speise- und Gesellschaftssaal, Salon, Strandbad und Einkaufskolonaden adaptieren die klassischen Einrichtungen eines Seebads in neuer Form. Das neue Kurhaus »resozialisiert« den öffentlichen Raum als Inszenierungsfläche.
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